Totentanz
Von Vergänglichkeit und ZuversichtEine Verschränkung von Hugo Distler und Johann Sebastian Bach
Die beiden Werke werden ohne Pause, gewissermaßen ineinander verschränkt, vorgetragen.
Konzerteinführung: Albert Hosp
Description
Konzert Chor Niederösterreich
Flora Königsberger | Dirigentin
Johannes Silberschneider | Sprecher
Cecilia Zilliacus | Violine
Lena Willemark | Stimme
Hugo Distlers kurzes Leben war zerrissen zwischen tiefer Gläubigkeit und dem Nationalsozialismus in all seinem Horror, aber auch seiner Verführungskraft. Seine Beschäftigung mit dem gut 700 Jahre alten Sujet des Totentanzes führt zu einem dramatischen Zyklus aus prägnanten Chorstücken und Sprechpassagen. Der Tod zieht hier eine Reihe von Berufsständen und Menschentypen zur Rechenschaft und lässt sie buchstäblich antanzen. Die düstere Grundstimmung wird dabei durch Distlers entrückte Klänge immer wieder in Zuversicht verwandelt.
Wir verschränken das Werk mit den Tanz-Sätzen aus Bachs Partita. Die abschließende Ciaccona wird als Grabgesang für seine verstorbene erste Frau interpretiert. Unsere Gäste aus Schweden machen aus dem Solo- Stück eine aufregende und berührende Duo-Musik.
Cecilia Zilliacus, geboren in Stockholm, ist nicht nur eine international gefragte Solistin für klassische Violinliteratur, sie ist „living proof that it‘s always possible to pursue unusual ideas“ (The Strad 2018). Seine Liebe zur Musik macht Johannes Silberschneider, einen der profiliertesten Schauspieler im deutschen Sprachraum, zum idealen Interpreten für die Sprechverse. Flora Königsberger ist Dirigentin und Sängerin, sie hat unter anderem im Festspielhaus St. Pölten, im Landestheater Niederösterreich und bei den Sommerspielen Melk ambitionierte Projekte geleitet. Der Konzertchor Niederösterreich ist ein seit 2019 bestehendes Vokalensemble, das für verschiedenste Projekte zusammenkommt, so auch für „Israel in Egypt“ und „Totentanz“.
Hugo Distler (1908-1942)
Totentanz (1934)
Liedtexte aus Angelus Silesius (1624-1677) „Cherubinischer Wandersmann“
Sprechverse von Johannes Löcking (1883-1951)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Partita d-moll für Violine solo, BWV 1004 mit Choralzitaten.
Allemanda
Befiehl Du Deine Wege (Johann Crüger)
Corrente Wo soll ich fliehen hin (Jakob Regnart)
Sarabanda
Giga
Ciaccona
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